Nach über 6 Jahren Einsatzerfahrung in Neubau und Sanierung von Abwasserleitungen wurde das System SIMOFUSE® weiterentwickelt und die Verbindungstechnik für Druckanwendungen freigegeben. Somit können nun auch Lösungen im Bereich von erdverlegten Abwasserdruckleitungen und oberirdisch verlegten Druckrohrsystemen realisiert werden.

Die Anforderungen an Druckrohre und deren Verbindung werden in der DIN EN 12201 [Kunststoff-Rohrleitungssysteme für die Wasserversorgung und für Entwässerungsund Abwasserdruckleitungen – Polyethylen (PE)] beschrieben. In Anlehnung daran wurde ein Prüfprogramm entwickelt.

Die Staatliche Materialprüfungsanstalt (MPA) Darmstadt hat hierbei als unabhängige Stelle die Fremdüberwachung übernommen und sichert somit den Nachweis der Gebrauchstauglichkeit durch Prüfungen ab.

Inhalte des Prüfprogrammes sind:

• Erstmusterprüfung (TT)
• Fremdüberwachung (AT)
• Chargenfreigabe (BRT)

Die drei wesentlichen Prüfungen des Programms sind:

• Zeitstand-Innendruck-Versuche nach DIN EN ISO 1167 1/2
• Zeitstand-Zug-Versuche nach DVS 2203- 4 BB1
• Scher- und Schälversuche nach DVS 2203-6 BB1

Zwei entscheidende Faktoren können hierbei überprüft werden und geben Aufschluss über die Fügequalität:

1. Die Festigkeit unter Innendruck
2. Das Verhalten der Schweißverbindung unter Langzeitbelastungen

Auf Basis dieser umfangreichen Prüfungen wurde das maximale Druckniveau für die Anwendungen freigegeben. Da es sich bei SIMOFUSE® um eine überlappende Verschweißung handelt, muss der Nenndruck entsprechend angepasst werden. Dies geschieht üblicherweise als Nenndruck mit einem Mindestsicherheitsfaktor von 1,25 bei dem Medium Wasser und 50 Jahren Betriebsdauer.

SIMOFUSE® – Die Vorteile

SIMOFUSE® kombiniert die schnelle Montage einer konventionellen Steckverbindung mit der stoffschlüssigen Verbindung einer Heizwendelschweißung.

Bei der Herstellung der Rohrmodule werden spangebend ein Muffen- und Spitzende gefertigt. Das sichert eine optimale Passgenauigkeit ohne aufwändige Geometrieanpassungen bei möglichen Ovalitäten.

Anschließend werden die Heizdrähte in das Modulspitzende eingefügt. Die in das Polyethylen vollständig integrierten Drähte werden so vor Beschädigungen beim Transport und bei der Verlegung geschützt.

Die große Schweißzone in Verbindung mit der hohen Passgenauigkeit und den optimierten Schweißparametern gewährleisten die optimale Qualität der Schweißung entsprechend der DVS-Richtlinie 2207.

Vorteile

• „ready to install“ – einbaufertig ohne Schweißvorbereitung auf der Baustelle (einfache Montage und kein Schälen der Rohrenden)
• erhöhte Effizienz beim Verlegen von Rohrsystemen durch die optimierten Schweißzyklen mit verkürzten Schweiß- und Abkühlzeiten
• ideal für Relining oder beengte Platzverhältnisse, da keine Vergrößerung des Außenumfangs (im Gegensatz zu Elektroschweißmuffen)
• kein Schweißwulst, weder Innen noch Außen (im Gegensatz zum Heizelementstumpfschweißen)
• geringer Platzbedarf, da keine große Stumpfschweißmaschine notwendig
• keine Aussparung für Elektroschweißmuffen bei offener Verlegung mit Sandbett
• axial zugfeste und absolut dichte Rohrverbindung